Zwölf Familien und der Mühlenverein können jetzt Flagge für Meseberg zeigen. Helga Beckmann händigte ihnen die Fahnen am Sonnabend aus. „Ich habe eigentlich erst zu Weihnachten damit gerechnet“, sagte die Ortsbürgermeisterin schmunzelnd. Sie deutete so an, dass der Anfang des Jahres nach einem Anstoß von Andreas Engels eingeschlagene Weg hin zu den Fahnen kurviger verlief als zunächst angenommen. Weil Sachsen-Anhalts Kommunalverfassung vorschreibt, dass Bürger ihre Grundstücke nur nach Genehmigung der jeweiligen Gemeinde mit den Farben und Wappen ihres Heimatortes be aggen dürfen, musste der Stadtrat zustimmen. Sein Ja lag im Spätsommer vor, dann gab die Einheitsgemeinde die Fahnen in Auftrag. Herzstück der blau-gelben Hingucker ist das Wappen. Darin ndet sich eine das Geschlecht derer von Meseberg symbolisierende Leiter wieder. Mit Getreideähre und einem stilisierten Pflug macht das Wappen die landwirtschaftlich geprägte Struktur des Dorfes deutlich. Der Weidenzweig steht für die Meseberg umge- bende Landschaft.
Artikel und Foto Nico Maß für Volksstimme
Mit Bratwurst und Steaks vom Grillmeister Reinhard Beckmann, vielen von Vereinsfrauen beziehungsweise Gattinnen der Vereinsmitglieder gebackenen Kuchen, Kaffee und anderen Getränken konnten sich die Gäste im Mühlencafé laben, bevor sie sich am Donnerstag auf den Weg zu weiteren Ausflugszielen dieses Tages begaben. Tief in ihre Repertoirekiste „guter alter deutscher Musik“ (Bernhard Sasse) griff die Gruppe „Schwarzbrand“ und gab von eigener Schöpfung bis zum verballhornten Originaltext alles zum Besten, um die vielen Gäste zu unterhalten.
Sogar ein Anspiel des „Kleinen Trompeter“ war zu hören. „Es wird hier von Mal zu Mal besser und unterhaltsamer“, sagte Hans Rückheim aus Wittenberge. Sven Engel aus Osterburg bemerkte kurz: „Es ist schön, dass, wie hier heute zu sehen ist, Himmelfahrt immer mehr zum Familientag wird.“ Er hatte die Seinen dabei. In das Habit eines Müllers war Matthias Lenz vom Heimat- und Mühlenverein geschlüpft und hatte in lockerer Form Führungen durch die Mühle mit Schilderung von deren Arbeitsweise durchgeführt. Um die Mittagszeit konnte er abschätzen, dass „es heute wohl bis zu 20 Führungen werden, die jeweils etwa eine Viertelstunde dauern“.
Runa und Thomas Urbscheit, ebenfalls Vereinsmitglieder, hatten von der Mesebergerin selbst in Handarbeit (Häkeln, Stricken, Sticken, Knüpfen und Nähen) angefertigte Figuren für ein Puppenspiel für Kinder nach dem Märchen „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ mitgebracht. „Eigentlich sind die Puppenspiele zur Unterhaltung unserer Enkel gedacht, wenn sie zu Besuch kommen“, sagte Runa Urbscheit. „Ich halte mich dabei nicht streng an die Märchen der Brüder Grimm, sondern lasse auch Fantasie walten und versuche, den Puppen Charakter zu geben.“
Was die Arbeit des Mühlenvereins betrifft, so sagte dessen Vorsitzender Bernhard Sasse unter anderem: „Wir kümmern uns jetzt, nachdem die Mühle fertig ist, vor allem um deren Erhaltung. Von den Besuchern, die fast täglich hier Rast machen, werden das immer aufgeräumte Areal, die Schutzhütte und die Sitzplätze gut angenommen. Es geht jetzt um die Konsolidisierung des Vereinslebens; wir sind aus dem dörflichen Geschehens nicht mehr wegzudenken. Uns verbindet auch eine gute Partnerschaft mit der inzwischen selbstständig arbeitenden Theatergruppe.“ Die Einnahmen des Tages, so Sasse weiter, würden der Erhaltung der Mühle zugute kommen und der Deckung der Unkosten dienen.
Pfingstmontag war in ganz Deutschland Mühlentag und viele Mühlen standen Besuchern offen. So war es auch in Meseberg. Hier sind einige Bilder dieses Tages.