An der Meseberger Mühle herrschte am Himmelfahrtstag Hochbetrieb. Michael Krüger kam gleich mit einem Tross Dobbruner, „weil hier was los ist und wir den Verein unterstützen wollen.“ Mit dieser Idee stand er nicht alleine da. Auf dem Gelände stapelten sich die Fahrräder.
Zur Freude des Vorsitzenden des Meseberger Windmühlen- und Heimatvereins Bernhard Sasse. Der wurde nicht müde, bis zum Abend voller Elan mit seinem Neffen Richard und Gerald Martens mit schmissigen deutschen Texten für gute Laune zu sorgen. „Destillierte Deutschmusik“ nennt Richard Sasse das und grinst.
Nicht umsonst haben sich die Musiker den Bandnamen „Schwarzbrand“ gegeben. Von „Hans, bleib da“ bis zur „Ollen Flunder“ bekamen die Fans allerhand zu hören. Zwischendurch ließen sie sich grobe Bratwurst, serviert von Dirk Henschel und Reinhard Beckmann, schmecken. 500 Würstchen hatte der Verein vorsichtshalber besorgt. Zu Recht.
Viele Familien wie Oesers und Obaras aus Polkau hatten eine lange Pause in Meseberg eingeplant. Angelika Loleit vom Mühlenverein begrüßte im Witwe-Bolte-Kostüm sogar einen Franzosen. „Das ist der weitgereisteste Gast: Jean Bru aus Südfrankreich. 2000 Kilometer“, stellte sie ihn vor. „Er hat an der Berufsschule in Stendal, wo ich arbeite, ein Praktikum gemacht und ist extra länger geblieben, weil wir so von dem Fest geschwärmt haben.“
„Wir haben 20 Kuchen gebacken – wie die Weltmeister“, sagte Runa Urbscheit stolz, die mit Silvia Tschiene zusammen ein Kinderprogramm aus dem Hut zauberte. „Wir haben uns das heute früh erst überlegt“, gab Silvia Tschiene zu (Volksstimme berichtete). Während die beiden mit selbstgemachten Häkel- und Strickfiguren ein ausgedachtes Märchen spielten, agierte Matthias Lenz als Müller. „Die Leute interessiert am meisten, wie sich die Mühle dreht“, erzählte er.
Mesebergs Wehrleiter Mathias Wißwe und Benjamin Steckert gehörten zu den Neugierigen. Die Mühle aus dem Jahr 1812 hat einige Neuerungen erfahren. Trotzdem knarrt sie noch so schön, wie es die Besucher von dem historischen Bau erwarteten. Seit vier Jahren lädt der Verein zu Führungen ein. Gern erklärte Matthias Lenz, wie ein Sackaufzug funktioniert. Bis zum späten Nachmittag begrüßte er die Gäste mit „Glück zu!“.