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Ländliche Geschichte weckt Erinnerungen

Die Osterburger Schriftstellerin Diana Kokot war vor wenigen Tagen bei den Seniorinnen und Senioren in Meseberg zu Gast. Sie treffen sich einmal im Monat zum gemütlichen Kaffeenachmittag im Dorfgemeinschaftshaus und hatten diesmal die Autorin eingeladen, die ihnen aus ihrem reichhaltigen Repertoire eigene Geschichten und Gedichte vorlas. Günter Lüder hatte dieses Treffen in Absprache mit Brigitta Franz, die die Seniorennachmittage organisiert, vermittelt.“Zwei- oder dreimal war ich ja schon hier, und so kennen mich ja schon die meisten“, sagte Kokot bei der Begrüßung. Sie berichtete, dass sie eigentlich von Kindheit an schreibe. „Als erstes möchte ich heute meine erste veröffentlichte Erzählung vorlesen, geschrieben als ich 17 Jahre alt war. Sie spielt auf dem Lande und trägt den Titel ,Mutter Larsen‘. Sie erschien 1975 im Hausbuch ,Ernte und Saat‘ des Union-Verlages.“ Es sei auch zu DDR-Zeiten nicht immer einfach gewesen, als Neuling etwas zu veröffentlichen. „Erstens war man unbekannt, und zweitens war das Papier im Gegensatz zu heute kontingentiert.“ Heute habe sie sich in der Literaturlandschaft unseres Landes bereits etablieren können.

Beispiele seien ihre Bücher „An einem Sonntag ohne Ziffernblatt“ – mit Gedichten, zu denen Günter Lüder Illustrationen beigesteuert hat – und das Erzählungsbändchen „Im Innern der Sanduhr“.

Viel Beifall bekam Diana Kokot für ihren Erstling, in dem sie lebensnah und emotional die Erlebnisse eines jungen Stadtmädchens bei „Mutter Larsen“ auf dem Lande schildert. Günter Lüder war begeistert. „Sie haben alles wirklich und schön beschrieben“, lobte er. „Ich war ja auch mal jung und kann mir die Dinge lebhaft vorstellen. Die erwähnte alte Pumpe, zum Beispiel, hatten wir ja auch. Heute wachsen die Kinder mit der Wasserleitung auf. Und vor allem: Die Verbindung zwischen jungen und alten Menschen war früher fester.“

In der Anthologie „Eulenblumen und Pustespiegel“, in der 20 Autoren aus Sachsen-Anhalt vertreten sind, hat die Osterburgerin eine Geschichte und drei Gedichte unterbringen können. Das Buch richtet sich vornehmlich an Grundschüler, die hier behutsam an die Natur herangeführt werden, zum Beispiel mit der Geschichte aus der Feder von Diana Kokot über das vielfältige und -gestaltige Leben auf einer Wiese. „Kinder wollen auch etwas über Tiere lesen und hören, und so sind von mir in dem Buch Gedichte über den faulen Kater Paul, das Hausschwein Willibad und ein musizierendes Känguru zu finden.“ Die lustigen Verse wollte sie ihren Zuhörern auch nicht vorenthalten. Gefragt, welches Gedicht ihnen am besten gefalle, entscheiden sich die Meseberger Senioren fast einstimmig für den Kater.

Diana Kokot erntete viel Applaus, und im Namen der älteren Herrschaften bedankte Brigitta Franz sich abschließend bei ihr mit einem Blumenstrauß.

 

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